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Ein Superfood aus unserer Natur – der Löwenzahn

Der Löwenzahn wächst in unserer Heimat praktisch überall. Im Garten ist er manchmal lästig und wird dann gerne beseitigt. Viele Menschen wissen nicht, dass man den Löwenzahn, ähnlich wie etliche andere Pflanzen, die bei uns wachsen, auch essen kann.

 

Der botanische Name des Löwenzahns ist Taraxacum officinale und er gehört zur Familie der Korbblütler.

 

In der Phytotherapie schreibt man ihm eine ganze Reihe an medizinischen Wirkungen zu, z.B. gilt er als blutbildend und blutreinigend. Seine Bitterstoffe wie Taraxacin und Triterpene regen die Verdauungsdrüsen an und wirken entgiftend. Neben den Bitterstoffen enthält der Löwenzahn aber auch einen hohen Anteil an Vitaminen, z.B. Vitamin C. Im Vergleich zu Kopfsalat hat er einen etwa 30-fach höheren Vitamin C-Anteil. Aber er enthält auch die Vitamine A, B, E und K.

 

Vitamin C ist wichtig für ein gut funktionierendes Immunsystem, wird aber auch bei vielen Stoffwechselprozessen auf Zellebene benötigt und ist ein wichtiges Antioxidans, hilft also dabei, freie Radikale abzufangen (Zellschutz). Vitamin A ist ein wichtiges fettlösliches Vitamin und ein Antioxidans. Es ist ein wichtiger Baustoff für die Augen und die Gesundheit der Haut und Schleimhäute. Vitamin E ist ebenfalls ein fettlösliches Vitamin, das als Antioxidans wirkt. Es wirkt entzündungshemmend und hilft bei der Wundheilung. Darüber hinaus gilt es als Sonnenschutz und beugt Alterserscheinungen vor.

 

Löwenzahn enthält aber auch Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Mangan, Eisen und Magnesium. Mineralstoffe werden für viele Stoffwechselprozesse im Organismus benötigt. Hier können nur ein paar von ihnen aufgezählt werden.

 

Magnesium wirkt entspannend, z.B. auf unsere Muskulatur oder bei erhöhtem Blutdruck. Es beugt Herzrhythmusstörungen vor und hilft bei Stress. Eisen ist wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen und hilft bei der Vorbeugung gegen Anämie. Kalium ist ein wichtiger Stoff für die Regulation des Wasserhaushalts im Körper und wird u.a. für die Reizweiterleitung der Nerven benötigt.

 

Neben den Vitaminen, Mineralien, Bitterstoffen und anderen sekundären Pflanzenstoffen (z.B. dem Chlorophyll) verfügt der Löwenzahn aber auch über wichtige Ballaststoffe. Unsere heutige Ernährung ist leider oft sehr ballaststoffarm, was sich negativ auf unseren Darm auswirken kann. Ballaststoffe sind z.B. wichtig für eine gute Peristaltik des Darms, was z.B. Verstopfung vorbeugt. Aber auch unsere Darmbakterien benötigen Ballaststoffe als Substrat, um sich entsprechend vermehren zu können.

 

Wenn man den Löwenzahn essen möchte, kann man alle Pflanzenteile verwenden, also die Wurzel, die Blätter, den Stängel und auch die Blüte. In manchen Pflanzenführern ist zu lesen, dass der milchige Saft, den der Stängel beim Pflücken absondert, leicht giftig sei, aber das ist eine veraltete Ansicht. Ich habe selbst über 15 Jahre den Alltagstest gemacht und kann bestätigen – der Löwenzahn ist alles andere als giftig, regelmäßig verzehrt tut er einfach nur gut und sorgt für Energie und Wohlbefinden. Und das Schönste ist – man findet den Löwenzahn praktisch das ganze Jahr über.

 

Ich empfehle immer gerne, den Löwenzahn frisch gepflückt zu verzehren, dann enthält er die meisten Vitalstoffe. Vitalstoffe gehen durch langes Lagern, Zerkleinern, Trocknen, Pürieren, Entsaften, Einfrieren oder Kochen schnell kaputt. Fertigsäfte aus Löwenzahn oder Löwenzahnpulver sind sicherlich gut, aber reichen von ihrer Wirkung her nicht an die frisch geerntete Pflanze heran. In der frischen Pflanze befinden sich noch alle Urkräfte, alle Energie und die volle Lebendigkeit. Frisch gepflückte Wildpflanzen sind das Wertvollste, was Sie essen können, da kein anderes Nahrungsmittel so voller Vitalkräfte steckt, es sei denn Sie haben einen Garten und können dort selbstangebautes Obst und Gemüse ernten. Alle Lebensmittel, die wir im Supermarkt einkaufen, haben lange Lagerzeiten hinter sich und werden meist in irgendeiner Form denaturiert. Selbst frisches Obst und Gemüse hat weniger Vitalstoffe als Wildpflanzen, da es oft pestizidbelastet ist und/oder unreif geerntet wird. Außerdem handelt es sich hier immer um Züchtungen auf Größe, reichhaltigen Ertrag oder besondere Süße und das geht zu Lasten der Vitalstoffe. Wildpflanzen hingegen sind vollkommen naturbelassen und dürfen wachsen, ohne von Menschenhand beeinflusst zu werden. Sie suchen sich den für sie günstigsten Standort und somit die für sie besten Wachstumsbedingungen.

 

Sie können den Löwenzahn ganzjährig ernten. Er wächst praktisch überall. Wenn Sie einen eigenen Garten haben und dort nicht mit Chemikalien düngen oder spritzen, können Sie den Löwenzahn aus Ihrem Garten essen. Ich sammele ihn gerne auf Wiesen. Aufpassen sollte man an Wegrändern (Verunreinigungen durch Hunde), Feldrändern (Pestizide) und in der Nähe von Straßen.

 

Ich wasche den Löwenzahn nicht. Die an ihm haftenden Rückstände (Pollen, Bakterien usw.) nutze ich, um mein Immunsystem und die Darmflora zu stärken. Allerdings achte ich darauf, dass ich ihn an Stellen pflücke, die etwas entfernt von Gehwegen liegen und von Menschen und Hunden nicht allzu oft besucht werden.

 

Ich verzehre den Löwenzahn am liebsten als Salat. Dazu verwende ich die Blätter und schneide diese etwas klein. Als Dressing verwende ich ein paar gekochte Kartoffeln, die ich mit etwas Olivenöl, Zitronensaft oder Balsamicoessig, einer kleingehackten Zwiebel, Salz und Pfeffer vermenge. Alternativ kann man auch etwas neutralen Sojajoghurt dazunehmen. Auch Radieschenscheiben passen sehr gut dazu.

 

Wer gerne Smoothies trinkt, kann den Löwenzahn auch mit etwas Obst zusammen pürieren. Ich selbst esse ihn auch oft unterwegs direkt von der Hand in den Mund. Wem das zu bitter ist, der kann den Löwenzahn auch mit einem mitgenommenen Apfel zusammen verzehren.

 

Die Blätter können auch getrocknet und als Tee getrunken werden. Ich selbst bevorzuge aber die frische, naturbelassene Pflanze.

 

Anfangs war der Löwenzahn mir oft zu bitter. Nach vielen Jahren der Erfahrung mit Wildkräutern aller Art liebe ich mittlerweile die Bitterstoffe sehr und sie fehlen mir, wenn ich sie einmal nicht essen kann.

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