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Scharbockskraut

So langsam beginnt die Zeit, wo sich als eins der ersten Wildpflänzchen nach der Winterpause das Scharbockskraut wieder zeigt. Eine richtige Winterpause ist es eigentlich auch nicht, denn auch im Winter gibt es Wildpflanzen zu finden, teilweise haben sie sogar gerade Hochsaison. Aber natürlich gibt es die Pflänzchen nicht in der gleichen Fülle wie im warmen Frühjahr und Sommer.

 

Das Scharbockskraut (Ficaria verna oder Ranunculus ficaria) wächst sehr flach am Boden, gerne in der Nähe von Bächen und im Wald oder neben den Wegen am Waldrand. Ab Februar/März findet man an den Stellen an denen es wächst, eine größere teppichartige und niedrigwachsende grüne Bodenbegrünung, während alle anderen Pflanzen noch in der Entwicklung nach der Winterruhe sind.

 

Das Scharbockskraut hat rundliche herzförmige Blättchen und nur diese sollten auch gegessen werden, da alle anderen Pflanzenteile als leicht giftig gelten. Ab März zeigen sich dann gelbe, sternförmige Blüten. Dies ist die Zeit, wo man das Scharbockskraut nicht mehr essen sollte, zumindest nicht in größeren Mengen, da dann auch die Blättchen als leicht giftig gelten. Meiner Erfahrung nach zeigt sich ein scharfer Geschmack im Mund, den man natürlich nur wahrnimmt, wenn man das Scharbockskraut pur verzehrt, ohne es mit anderen Nahrungsmitteln zu mischen. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass ich mich langsam von größeren Verzehrmengen verabschieden sollte und ich esse dann nur noch gelegentlich ein paar Blättchen. Der Grund für die leichte Giftigkeit ist dann eine Zunahme des Gehalts an Protoanemoin. Protoanemoin ist auch in anderen Hahnenfußgewächsen enthalten und kann die Schleimhäute reizen. Vor der Blüte ist das Scharbockskraut allerdings unbedenklich und schmeckt sehr gut. Zudem steckt es voller Nährstoffe, insbesondere Vitamin C.

 

Ich selber esse das Scharbockskraut nur direkt in der Natur, d.h. ich sammele es nicht, um es dann zuhause in den Salat zu geben. Das hat den einfachen Grund, dass ich es etwas mühsam zu pflücken finde und ich andere Kräuter zudem schmackhafter finde. Es gibt Pflanzen, für die laufe ich meilenweit, so sehr liebe ich sie. Von daher hat das Scharbockskraut für mich keine größere Bedeutung in der Ernährung. Ich sehe es eher als einen willkommenen ersten Frühlingsboten an, über dessen Anblick ich mich immer sehr freue.

 

Das Scharbockskraut kann mit der Haselwurz verwechselt werden, die giftig ist, allerdings einen höheren Wuchs hat. Es gibt ein paar weitere Unterscheidungsmerkmale, z.B. sind Blätter und Stängel der Haselwurz leicht behaart. Auch die Blüte sieht anders aus.

Auch mit der Sumpfdotterblume besteht Verwechslungsgefahr, allerdings sind auch hier Wuchs und vor allem Blattgröße anders.

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